In 45 Tagen zur DM - Die Deutschen Meisterschaften des DVG 2022
Wer hätte das gedacht, dass wir das noch einmal erleben. Nach drei Jahren trafen sich die Besten der Besten vom Deutschen Verband für Garde- und Schautanzsport (DVG) zu ihren Deutschen Meisterschaften 2022 in der Wagbachhalle in Waghäusel. Der Ausrichter - TSV GymTa-Session Altlußheim - war buchstäblich heldenhaft für den ursprünglichen Ausrichter eingesprungen und hatte innerhalb weniger Wochen eine DM auf die Beine gestellt. Um genau zu sein waren es 45 Tage. Der TSV knüpfte damit dort an, wo er aufgehört hatte. Denn der Verein war es, der auch schon die letzte Deutsche Meisterschaft 2019 ausgerichtet hatte. Und es hat sich gelohnt. Für den Ausrichter, für die Aktiven aller teilnehmenden Vereine und für die tanzsportbegeisterten Zuschauerinnen und Zuschauer.
Die Small Group "Hope" vom 1. KTC Bornheim. Fotos: Garde & Show/Daniel Schrick
Die Hauptklasse begann am Samstagnachmittag mit einer Showeinlage. Der 1. KTC Bornheim hatte im Laufe der Turniersaison am Pilotprojekt "Schautanz Small Group" teilgenommen und präsentierte seinen Tanz in kleiner Besetzung. Wegen der Pandemie und der damit verbundenen Folgen für viele Vereine hatte der DVG diese Disziplin erstmals zugelassen, allerdings nicht zur Deutschen Meisterschaft. Aus diesem Grund startete die Gruppe "Hope" sozusagen außer Konkurrenz und trug zum Showprogramm der Eröffnungsfeier bei.
Freestyle
Deutscher Meister im Freestyle: Die Formation "Futuro" vom TSV GymTa-Session Altlußheim.
Das Wettkampfprogramm begann dann mit der Disziplin Schautanz Freestyle. Sechs Tänze hatten sich qualifiziert. Auf Platz drei schafften es die "Funky Dancers" vom TSV Taufkirchen. Wunderschön in gelb präsentierten sich die Tänzerinnen mit einem ganz eigenen Stil. Die fließenden Bewegungen passen zur fast cinematischen Anmutung der Musik, die dem Tanz zu Beginn etwas Mystisches und zum Ende hin etwas Erhabenes gab. Sie tanzten ihr Herz auf die Bühne und zeigten mit ihren Bewegungen, wie sehr sie das alles lieben. Platz zwei ging an die Gruppe "forever angels" aus Unterspiesheim. Sie punktete vor allem mit sauberer Technik, schönen Bodenteilen und Synchronität. Die 15 Tänzerinnen schwebten förmlich zum Vizemeistertitel und gaben ihrer Choreografie einen tollen Vibe. In dieser Disziplin seit jetzt über 15 Jahren ungeschlagen ist die Formation "Futuro" vom Ausrichter TSV GymTa-Session Altlußheim. Warum das so ist, bewies die Gruppe auch 2022 wieder und sicherte sich den Titel beim Freestyle. Die Formation fiel schon damit auf, dass sie mit Hosen statt Kleidern und mit zwei Männern statt einer reinen Damengruppe auf die Bühne ging. Aber das allein macht noch keinen Deutschen Meister. Die Tänzerinnen und Tänzer gingen mit dieser gewissen Sieger-Attitüde auf die Bühne und bewiesen "Hey hallo, wir haben nichts verlernt". Das Medley von Queen wurde in perfekter Gruppendynamik vertanzt und die Formation vom Heimpublikum getragen. Neben starken Gruppenteilen gab es gute Einzelparts von Solisten, die aber in die Dynamik des Tanzes passten. Alles in allem war das der stimmigste Freestyle, die Gruppe eine Einheit und über die technische Qualität der Mädels und Jungs brauchen wir an dieser Stelle wohl nicht reden - erste Sahne! Platz vier ging an die Formation "Alegria" vom TSC Ottobrunn, Platz fünf an "Kamanda" von Blau-Silber Gernsheim und Platz sechs an die "Shining Diamonds" vom 1. Karlsfelder JTSC.
Polka
Deutsche Meisterinnen in der Polka: Die "Tigers" vom TSC Schwarz-Gold Frankfurt.
Mit Spannung erwartet wurde die zweite Disziplin des Tages: Die Polka. Würden die Favoritinnen aus Frankfurt ihrer Favoritenrolle wieder gerecht werden? Oder hatte doch eine andere Gruppe die Nase vorn? Im Laufe der Saison war es an der Spitze durchaus immer wieder knapp zugegangen. Doch fiel die Bewertung der Jury bei der DM relativ klar aus. Sechs von sieben Wertungsrichtern sahen die "Tigers" vom TSC Schwarz-Gold Frankfurt vorn, damit sicherten sich die zwölf Tänzerinnen erneut den Deutschen Meistertitel. Die Gruppe zeigte mit ihren Technikelementen, der ausgefeilten Choreografie und ihrer unschlagbaren Fitness, was in der Disziplin Polka eben alles möglich ist. Sie hatten die Nerven behalten und sich den Titel absolut verdient. Knapp dahinter schaffte es die Gruppe "Cute Generation" von der TSA der SG Haitz auf Platz zwei. Sie mussten als erste Startnummer raus, was ihnen vielleicht sogar ein kleines bisschen zu Gute kam. Denn schon beim ersten Takt der Musik pfefferten sie einen Grätschsprung raus, der Publikum und Jury sagte: "Oh hello, hier sind wir!" Die sauber gezogenen Schwierigkeiten und die Sportlichkeit im Tanz schaffte die Gruppe bis zum Ende durchzuziehen. Gar nicht einig waren sich die Juroren dann bei den Plätzen drei, vier und fünf. "Euphoricka" von der TG Freiberg wurde mit den Plätzen 5-3-3-4-4-3-4 gewertet und schaffte somit denkbar knapp den Sprung aufs Treppchen. Dort gehörten sie aber auch hin, denn obwohl sie mit nur sieben Tänzerinnen auf die Bühne gegangen waren, präsentierten sie einen sauberen, leichtfüßigen und gleichzeitig zackigen Tanz. Sie zeigten nur das, was alle zu 100 Prozent beherrschten, dafür aber eben sauber und synchron. Und das, was sie können, ist wirklich eine ganze Menge. Vierter wurde "Footloose" vom JSK Rodgau mit den Platzierungen 4-4-5-3-3-5-3 und fünfter die "Goldenflames" von den Sportfreunden Rodgau mit 3-5-4-5-5-4-5. Auf Platz sechs werteten die Juroren die "Blizzards" vom 1. TSC Hochheim. An der Stelle sei noch einmal gesagt, dass die hinteren Plätze in keiner Disziplin traurig sein müssen oder etwas "verloren" haben, denn allein die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft zeugt von der Qualität jedes einzelnen Starts an diesem Tag. Um sich beim DVG zur Deutschen Meisterschaft zu qualifizieren, braucht es nämlich mehr als ein gewonnenes Turnier. Unter anderem auch eine Mindestpunktzahl auf drei gestarteten Turnieren, die nicht einfach mal eben im Schlaf zu erreichen ist.
Schau Solo
Deutsche Meisterin im Schau Solo: Monia Petry vom TSV GymTa-Session Altlußheim.
Als nächste Disziplin gingen die Schau Solos an den Start. Die Themen der Tänze waren wie schon in der Vergangenheit geprägt von Schwere und Tiefgang. Dritte wurde Noelle Widmann vom TSV GymTa-Session Altlußheim mit "Say her name". Sie vertanzte darin das Black-lives-matter-Thema auf eine unheimlich gefühlvolle Art und Weise anhand des Schicksals der am 13. März 2020 durch Polizeigewalt ermordeten Breonna Taylor. Sie tanzte das Thema mit einer angemessenen Wut im Bauch, aber ohne erhobenen Zeigefinger. Die Liedzeile "All I wanna say is that they don't really care about us" von Michael Jackson glaubte man ihr zu jeder Sekunde. Auf Platz zwei schaffte es Melissa Erbes vom TSC Darmstadt 2000 mit ihrer "Schwarzen Seele". Sie nahm das Publikum mit in die Gefühlswelt einer angeklagten Verbrecherin während ihrer schrecklichen Tat. Sie schaffte es, dass man als Zuschauer einerseits Abscheu und andererseits eine tiefe Empathie für die Figur, die sie darstellte, empfinden konnte. Der Tanz war mehr als eine creepy Horrorstory, sondern ließ Raum für viel eigenen Interpretationsspielraum. Deutsche Meisterin in der Disziplin Schau Solo wurde Monia Petry aus Altlußheim mit ihrem Tanz "Listen to your heart". Wie der Titel schon vermuten lässt, plädierte sie in dem Stück dafür, mehr auf das Herz als den Kopf zu hören. Sie präsentiere sich leichtfüßig und elegant und schaffte emotionalen Tiefgang ohne dramatisches Rumrollern über die Bühne. Es war eine Liebeserklärung an das Herz als Organ und an das Herz als Ursprung der eigenen Gefühle. Platz vier ging an Shawn Gallmon vom 1. KTC Bornheim mit "Suddently a slave", Platz fünf an Lanea Gerstberger (TSA d. TV 1885 Lorsbach) mit ihrer Marlene-Dietrich-Hommage "Unvergessen" und Platz sechs an Sofie Dizer (1. KTC Bornheim) mit "Die Berufung" - ihrer Interpretation des gleichnamigen Films. Alle Starterinnen und Starter hatten sich starke Themen ausgesucht, die alle verdeutlichen: Wir haben was zu sagen und wollen mit unseren Geschichten gehört werden.
Schau Duo
Deutsche Meister im Schau Duo: Mischell Hohler und Kevin Ulrich vom TSV GymTa-Session Altlußheim.
Bei den Schau Duos holten sich die Ausrichter vom TSV GymTa-Session Altlußheim den nächsten Titel. Unschlagbar in dieser Disziplin waren in dieser Saison Mischell Hohler und Kevin Ulrich. Sie vertanzten in ihrem Stück "My inspiration" die Entstehungsgeschichte von Leonardo da Vincis Gemälde Mona Lisa. Erwachsen, eingespielt und voller Leidenschaft zum Tanzen zeigten sie, dass sie eigentlich niemandem mehr etwas beweisen müssen, außer sich selbst. Sie zündeten ein Feuerwerk aus Akrobatik, Schwierigkeiten und Hebefiguren, ohne den Tanz dabei außer Acht zu lassen. Direkt hinter den beiden auf dem Treppchen landeten ihre Vereinskolleginnen Chiara Blotzheim und Jamena John. Die beiden tanzten die Geschichte des Romans und Films "Suite francaise", einem Kriegsdrama, das zur Zeit des Zweiten Weltkriegs in Frankreich spielt. Dritte wurden Sofie Dizer und Shawn Gallmon (1. KTC Bornheim) mit ihrem Tanz "Midnight sun". Auch dieses Thema ist angelehnt an den gleichnamigen Film, der eine dramatische Liebesgeschichte inszeniert. Sie schafften es, den Tanz auch zu verstehen, wenn man den Film nicht kennt, was immer die größte Herausforderung ist, wenn man sich an Bücher oder Filme wagt. Besonders schön bei den beiden war die Ausgewogenheit aus Tanz, Hebungen und Gefühl. Vierte in der Disziplin Schau Duo wurden Marie Winkelmann und Stephanie Schnepf (TSA d. SV DJK Unterspiesheim), ebenfalls mit einem Film-Thema: "Flatliners - our dangerous game". Platz fünf ging an Emily Kraemer und Huong Trang Tran (TSA d. TV 1873 Hausen) mit "Schlaflos" und Platz sechs an Anna Plattner und Amelie Sparr mit "Die Chance etwas zu bewegen". Funfact: Ihr Tanz basierte auf dem selben Film wie das Solo von Sofie Dizer. Interessant zu sehen, wie dasselbe Thema auf eine andere Art und Weise in einer anderen Disziplin vertanzt wird.
Garde Solo
Deutsche Meisterin im Garde Solo: Katharina Schreiner vom TSC Schwarz-Gold Frankfurt.
Nach den beiden Schau-Disziplinen ging es weiter mit den Garde Solos. In dieser Disziplin hatten sich sieben Tänzerinnen qualifiziert. Die Leistungsdichte bei ihnen war enorm und in den unterschiedlichen Wertungen der einzelnen Juroren spiegelte sich wieder, dass es jede hätte aufs Treppchen schaffen können. Was zählte, war die Tagesform. Die drittbeste Tagesform hatte Carola Narr vom TSC Schwarz-Gold Frankfurt. Sie überzeugte mit schönen Schrittkombinationen, Beweglichkeit und graziler Präzision der Elemente. Zweite wurde Katrin Lahov vom Speyerer TSC. Sie tanzte die Höhen ihrer Musik schön aus und wirbelte nur so über die Bühne. Trotz der Schnelligkeit so sauber zu tanzen, schaffen nur die wenigsten. Am besten machte das Katharina Schreiner vom TSC Schwarz-Gold Frankfurt. Dass sie die Sportlichste und Sprungewaltigste von allen ist, hatte Katharina in der Vergangenheit schon bewiesen. Während der langen Pause ist sie offenbar dran geblieben und hat zusätzlich an ihren Schwachstellen gearbeitet. Sie tanzte den mit Abstand höchsten Schwierigkeitsgrad und zeigte die Pflichtelemente mit einer Sicherheit, wie sie keine andere beherrscht. Chapeau, Kathi! Vierte wurde Vanessa Fumarola (TG Freiberg), gefolgt von Yasmin Schlipf (TSC Dance Inspiration Großbottwar-Oberstenfeld), Johanna Meusel (Sportfreunde Rodgau) und Lea Novak (TSG d. SG Haitz).
Charakter
Deutscher Meister in der Disziplin Charakter: Der TSC Darmstadt 2000.
In der Disziplin Charakter hatten sich fünf Tänze qualifiziert. Und diese hatten es thematisch ganz schön in sich. Die Choreografen hatten eine wahnsinnige Kreativität an den Tag gelegt und die unterschiedlichen Tänze boten dem Publikum eine emotionale Achterbahnfahrt - so soll es sein, das war großartig! Der dritte Platz ging nach Hausen für ihren Tanz "Mein Leben ohne gestern". Mit schönen Schrittfolgen und genialen Kostümwechseln und Lichteffekten vertanzte die Gruppe die emotionale Leidensgeschichte einer an Alzheimer erkrankten jungen Frau, wie sie nach und nach immer mehr vergisst und ihr Gedächtnis am Ende nahezu gänzlich ausgelöscht ist. Der Zuschauer wurde gefühlvoll in das Thema mitgenommen, ohne dass das Wort "Alzheimer" überhaupt fallen musste. Statt einfach nur traurig zu sein, hatte der Tanz aber auch eine schöne Botschaft: Lebe den Augenblick. Den Vizemeistertitel sicherte sich die TSG Künzell mit ihrem Tanz "Block 10". Der hatte es absolut in sich und war thematisch nicht ganz unumstritten. Denn es ging um die Sterilisations-Versuche an Frauen in deutschen Konzentrationslagern. Die Hauptfigur - eine alte Frau - erzählte ihre eindringliche Leidensgeschichte von damals. Das Mitklatschen des Publikums war nach wenigen Augenblicken verstummt. Der Tanz machte fassungslos, wütend, geschockt, nachdenklich, traurig - alles auf einmal. Um die Schönheit der Bewegungen und die technische Perfektion des Tanzes überhaupt wahrzunehmen, muss man ihn wahrscheinlich noch ein zweites oder drittes Mal sehen, so sehr beschäftigt war man als Betrachter damit, mit seinen eigenen Emotionen und den Emotionen, die die Tänzerinnen und Tänzer rüberbrachten, fertig zu werden. Diese Geschichte zu tanzen, erfordert eine große Portion Mut. Deutsche Meister in der Disziplin Charakter wurde der TSC Darmstadt 2000 mit "Mi destino" - der vertanzten Lebensgeschichte der mexikanischen Malerin Frida Kahlo. Neben starken Hauptrollen präsentierte sich auch die Gruppe als starke Einheit mit sehr hohem tänzerischen Anspruch und Ausdrucksstärke. Das, was die Darmstädter zeigten, geht absolut als Kunst durch. Auch wenn man nicht mit der Biografie von Frida Kahlo vertraut ist, konnte man sich ihr doch annähern und ihre Geschichte verstehen. Platz vier ertanzte sich der 1. Karlsfelder JTSC mit "Es werde Licht" - ihrer super kreativen Interpretation der Erfindung der Glühbirne. Platz fünf ging an "Medusa" von der TG Liederbach, unglücklich, denn der Gruppe wurden 15 Punkte aufgrund eines Musikfehlers abgezogen. Laut Turniersprecher wurde die Mindesttanzzeit von zwei Minuten nicht erreicht, was zu dem Abzug führte.
Marsch
Deutscher Meister im Marsch: Der TSC Schwarz-Gold Frankfurt.
Auch in der Disziplin Marsch wurde es wieder sehr spannend. Bis auf die Siegerinnen - die "Tigers" vom TSC Schwarz-Gold Frankfurt - hätte jede Gruppe jeden Platz belegen können. Die Frankfurterinnen hattes jedes Turnier gewonnen und waren dieses Jahr im Marsch quasi unerreichbar. Sie zeigten einfach die präziseste Darbietung, Punkt. Darüber waren sich auch alle Wertungsrichter einig. Spannende Formationswechsel und hervorragende Pflichtelemente verholfen der Gruppe zum Sieg mit der Traumwertung von 1-1-1-1-1-1-1-1. Der Vizemeistertitel ging an die "Magic Generation" der TSA d. SG Haitz. Ihre Platzierungen: 2-2-3-4-2-5-2. Das heißt, dass ein Juror die Gruppe sogar auf dem fünften Rang gesehen hätte, einer auf dem vierten und einer auf dem dritten. Die Majoritätswertung sicherte den Mädels den zweiten Platz. Verdient, natürlich. Durch ihre pinken Kostüme hatte ihr Tanz irgendwie etwas mädchenhaftes, was sich auch in der Choreografie wieder spiegelte. Aber nicht naiv-süß mädchenhaft, sondern stark-selbstbewusst mädchenhaft. Riesig war die Freude auch über Platz drei der "Sharks" von der TSA d. TV 1885 Lorsbach. Mit 4-5-2-3-3-3-4 gelang der Gruppe noch der Sprung aufs Treppchen. Sie gingen voller Entschlossenheit und Ambition auf die Bühne, das spürte man schon beim Einmarsch und den ersten Schritten. Die kämpferische Attitüde verlieh den Mädels offenbar die Superkräfte, die sie sich gewünscht hatten. Platz vier ertanzte sich die Gruppe "Footloose" vom JSK Rodgau. Auch hier wieder eine extrem uneinige Wertung: 5-3-4-2-4-2-6. Fünfter wurden die "Blizzards" vom 1. TSC Hochheim, wobei auch sie einer der Juroren auf dem Treppchen gesehen hätte, ebenso wie bei Platz sechs, den "Moonlights" der TG Liederbach.
Schau mit Hebefiguren
Deutscher Meister im Schautanz mit Hebefiguren: "TanzGlanz" von der TSA d. SV Buxheim.
In der Disziplin Schautanz mit Hebefiguren waren allen Startern die Pokale bereits sicher, denn nur drei Gruppen hatten sich für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Alle drei Gruppen legten eine super Leistung hin. Der Meistertitel ging an "TanzGlanz" aus Buxheim. Sie zeigten trotz einer abgegangenen Hebung insgesamt den sichersten Tanz. Für die spektakulären Bilder und Würfe gab es immer wieder Szenenapplaus. Auch die kreativen Auf- und Abgänge und wirklich außergewöhnliche Figuren trugen zum Sieg der Gruppe bei. Bei ihnen hatte man am wenigsten Sorge davor, dass sich jemand richtig weh tut. Vizemeister wurde die Gruppe "Dance Fire" aus Irgertsheim. Sie präsentierten eine bunte, laute, spektakuläre Tanz-Party, riskierten bei den Hebefiguren sehr viel und lockerten die Aufbauten immer wieder durch fröhliche Tanz-Parts der ganzen Gruppe auf. Das Risiko zahlte sich am Ende aus, denn es ging nichts schief. Platz drei belegte die Showformation des CC Bäumenheim. Das schöne Spiel mit den zweifarbigen Kostümen wurde choreografisch toll umgesetzt. Ihre Hebungen waren weniger gefährlich, dafür aber sicherer. Gleichzeitig zeigte die Gruppe auch, dass sie hervorragend tanzen und nicht nur heben und werfen kann.
Modern
Deutscher Meister im Modern: Die "Unlimiteds" der TSA d. TV 1873 Hausen.
Zu später Stunde wurde es in der letzten Disziplin Modern noch einmal laut, bunt und schrill. Auf den dritten Platz schafften es die "Wild Puppets" vom TSC Ottobrunn. Sie brachten eine gute Energie auf die Bühne und brachten auch durch Tempowechsel immer wieder Abwechslung in ihre Power-Choreografie. Zweiter wurden die "Dragons" vom TSC Darmstadt 2000. Sie punkteten besonders mit Einfallsreichtum, Sexyness und Synchronität. Regelrecht die Bühne abgerissen haben die "Unlimiteds" aus Hausen - die neuen Deutschen Meister im Modern. Sie zeigten einen großartigen Mix aus Technikelementen und Schrittfolgen. Da war so viel Action auf der Bühne, dass man den Eindruck hatte, dass sie keinen Achter auf einer Position verharrten. Der Tanz hat wirklich richtig Spaß gemacht. Den vierten Rang belegten die "Tigers" vom TSC Schwarz-Gold Frankfurt, den fünften die "Devil Dancer" der TSA d. OSC 04 Rheinhausen und den sechsten die "Sharks" von der TSA d. TV 1885 Lorsbach.
Die letzte Wertung gab es kurz vor Mitternacht, die Siegerehrung folgte dann schon am frühen Sonntag. Die Tänzerinnen und Tänzer bei der DM des DVG haben bewiesen, dass sie während der Pandemie nichts verlernt haben und können nun an ihre gezeigten Leistungen anknüpfen, um im nächsten Jahr vielleicht wieder ganz da zu sein, wo sie "vor Corona" waren.
Alle Teilnehmer der Hauptklasse: